Klangspuren

Schon im Mutterleib nehmen wir Stimmen, Geräusche, Klänge wahr, die in uns Spuren, eben „Klangspuren“ hinterlassen.
In unserer Kindheit, in der Zeit als Jugendliche und auch später als Erwachsene begleitet uns täglich, vom Morgen bis am Abend und sogar in der Nacht „Hörbares“. Wir speichern es in uns, bewusst und unbewusst. All dieses „Gehörte“ beeinflusst unser Denken, Fühlen und Handeln.
Ich nenne dies Klangspuren.
Klangspuren können Bilder, Gedanken, Gefühle sein, die durch die Musik wachgerufen werden und die, meistens unwillentlich, wieder in uns aufsteigen.
Musikhören, Musikmachen, Musikerleben findet immer im Moment, im Hier und Jetzt statt. Und doch sind wir dabei immer mit unserer Lebensgeschichte verbunden…
In der Musik liegt ein Zauber, der uns durch Rhythmus, Klang, Dynamik und Melodie plötzlich und unmittelbar mit unserem Innersten verbinden kann.
So können Klangspuren eine Brücke vom Innen zum Aussen, vom Unbewussten zum Bewussten und von der Vergangenheit in die Zukunft, sein.
Klangspuren können in der unmittelbaren Gegenwart neu erlebbar werden und so andere Wege in die Zukunft öffnen.
Diese Klangspuren werden in der Musiktherapie intensiv genutzt:
Durch sie kann eine Verbindung zum inneren Erleben geschaffen werden. Im musikalischen Spiel wird ein neuer Ausdruck gefunden und im therapeutischen Gespräch versuchen wir das neu Erlebte zu reflektieren, zu verstehen und neu zu ordnen.